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Außenseiter – Gemeinschaften im Internet
Täglich machen wir uns Gedanken darum, ob wir in unserer Gesellschaft
gut aufgenommen werden. Das Wort Außenseiter ist nahezu tödlich,
vor allem dann, wenn man gerade versucht, sein soziales Netz zu
erweitern. Zwangsweise unterdrücken wir viele unserer Wünsche
und Gefühle, weil wir Angst davor haben, bei anderen auf Ablehnung
zu stoßen.
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Internet bietet allen eine reale Chance auf Anerkennung und Akzeptanz. Ganz gleich ob groß oder klein, schwarz oder weiß, dick oder dünn – im Internet sind es die charakterlichen Stärken,
auf die es beim Kennenlernen ankommt. Durch Suchmaschinen wird man
schnell erkennen, dass man mit seinen „sonderbaren Abarten“
nicht alleine ist, und auch andere die gleichen Neigungen und Vorlieben
besitzen, wie man selbst.
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Das Ja, es gibt ganze Communities und haufenweise Foren, die sich nur mit diesem Thema und ihren Betroffenen beschäftigen. Ob es sich dabei um anonyme Alkoholiker, Socken-Fetischisten oder Windelträger handelt – für jeden gibt es die richtige
Anlaufstelle, die via Internet schnell und einfach ausfindig gemacht
werden kann.
Marcel B. (25) aus Berlin hat ein Interview mit uns geführt,
das uns seine Sichtweise zum Thema „Außenseiter - Gemeinschaften
im Internet“ etwas näher bringen soll. Mit seiner Vorliebe zum Windeltragen musste er im realen Leben immer wieder auf Unverständnis und Spott stoßen. Erst im Internet fand er Gleichgesinnte, die mit ihm seine Leidenschaft teilen.
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INTERVIEW |
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Marcel,
wie ich hörte, hast du hast schon vor einigen Jahren
damit angefangen, über das Internet neue Kontakte
zu anderen Windelträgern zu knüpfen. Wie aber
bist du vorher mit deiner Leidenschaft umgegangen? |
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Ich
hatte mich immer recht ausgeschlossen und alleine gefühlt.
Immer hatte ich das Gefühl, dass ich der einzige
Mensch mit solch einer Vorliebe bin, und wenn man doch
mal was von Leuten mit ähnlichen Interessen im Fernsehen
sah, war das in meinen Augen eher peinlicher Natur. Neben
mir hatte ich nie irgendwelche Beispiele und fragte mich,
ob ich wohl auch so handeln würde und ob es mir das
Gefühl geben würde dazu zu gehören. |
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Das
heißt, du wolltest gerne neue Menschen kennen lernen,
die dich verstehen und das gleiche Interesse daran haben
wie du. Wie aber hast du das angestellt? Gab es Versuche
vor dem Internet? |
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Nein,
gab es nicht. Als heranwachsender Junge muss man ja immer
einem gewissen Image entsprechen, das man als Junge haben
soll, und Windeln tragen zu wollen, ist nunmal ein krasser
Schritt in die andere Richtung. Ich wusste immer, dass
es nur wenige gibt, die es akzeptieren können und
noch weniger, die es verstehen würden. Deshalb hatte
mich bis dato der Gedanke, offen darüber zu reden,
immer abgeschreckt. |
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Wie
hast du mit deiner Suche nach Gleichgesinnten angefangen? |
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Anfänglich
habe ich online über Suchmaschinen nach allen möglichen
Sachen zu diesem Thema gesucht. Ich versuchte, mich damit
etwas vertrauter zu machen und fand heraus, dass ich tatsächlich
nicht der Einzige bin. Mit der Zeit stieg mein Selbstbewusstsein
und ich fing sogar an, in Chats und in Foren aktiv zu
werden. |
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Wie
waren die Reaktionen derer, mit denen du dich in den Chats
und Foren unterhalten hast? Gab es auch hier Ablehnung
in irgendeiner Form? |
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Teil 2: Außenseiter-Gemeinschaften
im Internet: MEHR
>>
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AUSSENSEITER |
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Außenseiter
–
Gemeinschaften im Internet |
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