|
Das Eheleben in der Vergangenheit
Das Mittelalter - Teil 2 -
|
|
Doch nicht in allen Bevölkerungsgruppen
des Mittelalters musste dies der Fall sein.
Bei den Kelten zum Beispiel war die Rolle
der Frau innerhalb einer Ehe davon
abhängig, ob sie sozial höher, gleich
oder niedriger gestellt war als ihr Mann.
Dementsprechend konnte es also sogar
vorkommen, dass die Frau rechtlich
gesehen gleichgestellt war mit ihrem
Mann, oder im Extremfall sogar die Herrscherrolle über ihn einnahm. Im
Todesfall des Ehegatten war es in
erster Linie der Familie der Frau
vorbehalten, das Erbe und die
Frage der Nachfolge abzuklären.
|
Was die Treue innerhalb der Ehe anging war es beiden Partnern gestattet, sich Geliebte zu nehmen. Die Dauer dieses Seitensprungs sollte jedoch ein Jahr nicht überschreiten, da ansonsten jene Geliebte samt ihrer Familie in den Besitz ihres Liebhabers übergehen würde.
Es ist natürlich nur reiner Zufall, dass Mägde und Knechte in ländlichen Gegenden immer nur für ein Jahr eingestellt wurden. Homosexualität
war bei den Kelten etwas durchaus normales, ebenso wie die
Ausübung der sexuellen Neigung, mit mehr als einer Person
verkehren zu wollen.
Die Germanen hatten zudem die fast romantische Auffassung, dass
eine Ehe die seelische Verbindung zweier Menschen darstellt, was
nicht gezwungenermaßen mit der körperlichen Liebe verbunden sein
musste. Der Körper galt hier nur als Ausdrucksform der Seele, der
sexuelle Akt entsprach einer Art „Verschmelzung“ beider Seelen.
Diese Zusammenhörigkeit stellte zugleich Glück und Unglück jener
ehelichen Beziehungen dar. Zwar unterstützten sich beide Partner
in allen Lebenslagen und teilten dabei jedwedes Glück und Leid was
einem von beiden zuteil kam, jedoch konnte es dadurch auch
vorkommen, dass sich ein Partner beim Tod des Lebensgefährten
selbst das Leben nahm.
>> weiter zu Teil 3 - Renaissance & Barock
>> weiter zu Teil 4 - Klassik & Romantik
>> weiter zu Teil 5 - Die Moderne
|
|
Minnesang |
|
Liebespoesie des Mittelalters
MEHR >> |
|
|
|
|
|