Das Eheleben in der Vergangenheit

Renaissance & Barock - Teil 3 -


In der Frühgeschichte der Neuzeit gelang
es adligen Frauen erstmalig ihre soziale
Stellung zu heben und erweitern. Besonders
kulturell durften sich Frauen neu definieren,
wie zum Beispiel in verschiedenen Formen
der bildnerischen Kunst und im Bereich der
Literatur.

Was die Heiratsvermittlung angeht,
haben keine wesentlichen
Veränderungen stattgefunden.
Die Verhandlungen um vermeintliche
Eheschließungen der eigenen
Söhne und Töchter wurden
bereits im Kindesalter begonnen
und zogen sich oftmals über
Jahre hinweg.


Die somit geschlossenen Verlobungen jedoch sind keine so festen Bündnisse, wie sie uns heute bekannt sind – meist wurden adlige Kinder der Renaissance durch ihre Eltern mehrere male verlobt, bis es letztlich zu einem bleibenden Bündnis kam. In der Heirat sah man damals eine Zweckgemeinschaft, die eine Allianz zwischen zwei Adelskreisen oder Familien mit sich brachte.

Im Barock stellten Liebe und Ehe dann nur noch ein Mittel zum Zweck dar. Durch sie war es möglich die eigene Macht zu erweitern oder zu demonstrieren und man konnte durch einen Ehepartner gleichen oder höheren Standes sogar zu Ruhm und Ehre gelangen. Diese als „galante Liebe“ bezeichnete Abart der Zuneigung war besonders am Hofe Gang und Gäbe. Adlige Frauen und Männer genossen es, sich zur Schau zu stellen, und sahen in der Selbstrepräsentation oftmals den einzigen Sinn des Lebens. Romantische Beziehungen waren undenkbar in jener Zeitepoche.

Wer außer dieser Form der Machtliebe noch eine andere Form der Liebe suchte, war angehalten sich selbst schätzen und lieben zu lernen. Eigenliebe wurde zur damaligen Zeit als eine der höchsten Tugenden angesehen und war dementsprechend häufig vertreten. Kein Wunder ist es da, dass die Epoche des Barock vom Pessimismus geprägt und von Egozentrikern besiedelt war.


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