Das siebente Lied |
Sieben Tage sah ich die Geliebte nicht.
Krankheit hat mich befallen. Mein Herz wird schwer. Ich habe mich selbst vergessen. Wenn die Ärzte zu mir kommen, bin ich mit ihren Mitteln nicht zufrieden. Keinen Ausweg finden die Beschwörer. Meine Krankheit wird nicht erkannt. Wenn man mir sagt: Siehe, sie ist da! belebt es mich. |
Ihr Name ist das, was mich erhebt. |
Ich gehe fort von dem Geliebten
[und während ich] Deiner Liebe [gedenke],
steht das Herz in mir still.
Sehe ich süßen Kuchen,
[schmeckt er mir] wie Salz,
und auch der sehr liebliche Süßwein
ist nur wie Vogelgalle.
Deine Küsse allein
können mein Herz beleben.
Was ich gefunden habe, schenke Amon
für alle Ewigkeit.
BEGINN DER HEITEREN LIEDER
(ZUM BRAUTKRANZ)
Mein Herz ist Dir gewogen.
Ich tue Dir, was es wünscht,
wenn ich in Deinen Armen liege.
Mein Wunsch danach ist meine Augenschminke.
Erblicke ich Dich, so strahlen meine Augen.
Ich schmiege mich Dir an, damit ich Deine Liebe sehe.
Du, der Gemahl in meinem Herzen.
Überaus schön ist diese Stunde.
Möge die Stunde zur Ewigkeit anschwellen.
Seit ich mit Dir geschlafen habe,
hast Du mein Herz erhoben.
Ob es klagt oder frohlockt,
entferne Dich nicht von mir!
(Winden) sind in ihm,
vor denen man erhöht wird.
Ich bin Deine Geliebte, die Beste.
Ich gehöre Dir wie das Grundstück,
das ich mit Blumen bepflanzt habe
und mit allerlei süß duftenden Kräutern.
Lieblich ist der Kanal darin,
den Deine Hand gegraben hat,
uns im Nordwind zu erquicken,
ein schöner Platz zum Wandeln.
Deine Hand liegt auf meiner Hand.
Meinem Leib ist wohlgetan.
Mein Herz ist in Freude,
weil wir zusammen gehen.
Deine Stimme zu hören, ist mir Süßwein.
Ich lebe davon, sie zu hören.
Jeder Blick, mit dem ich angesehen werde,
nützt mir mehr als Essen und Trinken.
LIEDER VOM FLUSS UND LIEBESWÜNSCHE
Mein Gott, mein [Gemahl, ich komme mit] Dir.
Es ist lieblich, [zum Fluß] zu gehen.
Ich [freue mich darüber, daß Du] von mir wünschst,
hineinzusteigen und vor Dir zu baden.
Ich lasse Dich meine Schönheit sehen
im Gewand von bestem Königsleinen,
das mit Balsam getränkt
und mit Öl genetzt ist.
Ich steige in das Wasser, mit Dir zu sein,
und komme Dir zuliebe mit einem roten Fisch heraus.
Er macht sich gut auf meinen Fingern.
Ich lege ihn [auf meine Brüste].
[Du,] mein Mann, Geliebter,
Komm und schau!
Die Liebe der Geliebten ist auf jener Seite.
Der Fluß ist zwischen [uns].
[Ich will zu ihr].
Ein Krokodil liegt auf der Sandbank.
Ich steige in das Wasser
und wate durch die Wellen.
Mein Herz ist stark in der Flut.
Das Wasser ist wie Land für meine Füße.
Denn die Liebe zu ihr ließ mich gefeit sein,
als hätte sie mir Wasserzauber gesungen.
Nun sehe ich, die Geliebte ist gekommen.
Mein Herz jauchzt, meine Arme sind offen, sie zu umfangen.
Mein Herz frohlockt auf seinem Platz wie für immer.
Bleib nicht fern, komm zu mir, meine Gebieterin.
Wenn ich sie umarme,
und ihre Arme um mich gebreitet sind,
ist es wie in Punt.
Es ist wie [ein Salben mit] Öl.
Küsse ich sie,
und sind ihre Lippen offen,
so frohlocke ich
auch ohne Bier.
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