Warum der Name Bollywood dem der größten US-amerikanischen Filmindustrie so ähnlich ist, lässt sich leicht erklären: Das Zentrum der Kommerzproduktionen liegt in Bombay, im Herzen Indiens, und wird deshalb oftmals mit diesem Spitznamen betitelt. Bemerken muss man allerdings, dass es für Hindi-Filmproduktionen ganz andere Regeln gibt, als wir sie von normalen Kinofilmen gewohnt sind.
Die Dauer eines Filmes beträgt durchschnittlich drei Stunden, was unter anderem auch daran liegt, dass pro Film mindestens drei bis fünf Tanz- und Musikeinlagen vorkommen müssen, um den Film zu einem echten Kinoerfolg zu machen. Erstaunlich dabei ist, dass die meisten Lieder von insgesamt 3 verschiedenen Sängerinnen und Sängern gesungen und produziert werden. Die Tanzeinlagen gelten auch in Bollywood als eine artistische Meisterleistung und ihre annähernd perfekte Synchronität, die wir als Zuschauer bewundern können, ist den hervorragenden indischen Tanzschulen und den strikten Auswahlverfahren zuzuschreiben.
Liebe und Herzschmerz sind in jedem Genre ganz groß geschrieben, ganz egal ob es sich nun um Drama, Komödie oder Actionthriller handelt. Auch Erotik kommt bei den Filmen nicht zu kurz, wobei auch hier ein paar Regeln zu beachten sind: Besonders in Indien schickt es sich natürlich nicht, die körperliche Liebe in irgendeiner Form öffentlich zu zeigen. Und da das Kino einen Mittelpunkt des bürgerlichen Lebens in Indien darstellt, sind Küsse und Sex absolut Tabu! Nackt wird man im Film wohl auch nie eine Person zu sehen bekommen. Zu kurz kommt man als Erotikfan trotzdem keinesfalls, denn Mimik, Gestik, Artikulation und die oft sehr knappe Bekleidung der Darsteller sprechen für sich und lassen die Atmosphäre erst so richtig knistern. Und wer weiß, wie lang es noch Küssen Verboten bei den Indern heißt, denn westliche Einflüsse ziehen auch an unseren Bollywood-Regisseuren nicht unbeachtet vorbei.
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